Cupra Dark Rebel – Open your mind
- Ramon Egger
- 14. Feb.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 7. Apr.

Ganz neu ist der Cupra Dark Rebel ja nicht mehr. Digital wurde das Concept Car vor bald zwei Jahren vorgestellt, wir haben das Auto bereits 2023 an der IAA in München gesehen, uns da auch mit Chefdesigner Jorge Diez dazu unterhalten können. Trotzdem ist er immer wieder faszinierend, nicht nur weil es noch immer bloss ein einziges, handgemachtes Exemplar gibt, das Cupra in der ganzen Welt herumschickt, sondern auch weil er mit seinen aussergewöhnlichen Materialen und Formen ein dankbares Objekt für unsere Fotografin ist. Und dann natürlich die Geschichte hinter dem Auto.
Metahype
Beziehungsweise: der Wandel der Geschichte im Lauf der Zeit. Damals hatten wir plötzlich das Metaverse. The Next Big Thing, das Internet 3.0. Die Menschheit würde bald mehr in der virtuellen Realität leben als in der realen. Auch Cupra sprang auf, schuf für die Kunden eine digitale Welt, in der sie… – ach so genau wissen wir auch nicht, was die Kunden da eigentlich hätten machen sollen.
Auf jeden Fall konnten sie mitbestimmen, wie der Dark Rebel aussehen soll. Er war das erste community-designed Concept Car. Ok – viel mehr als ein paar Farben und Abmessungen auswählen konnte die Community nicht, aber das erzählte man nicht so gern. Viel lieber beruft man sich auf die «270'000 Kombinationen», die möglich waren. Was nach mehr klingt, als es tatsächlich ist.
Heute ist der Hype um das Metaverse vorbei, auch bei Cupra, und man kann mit den Designern wieder ganz offen über ihr Design reden. Und die Designer sind normalerweise ganz hervorragend Gesprächspartner, weil sie genügend weit von der Marketing-Abteilung entfernt sind, um auf Corporate Speech zu verzichten und auch mal ehrlich kritisch zu sein, darüber sprechen, was ihnen an ihrem Design gefällt und was nicht.
«It will always be the same»
Für Cupra-Designer Alfredo Marin sind es am Dark Rebel die Haube und die Rückspiegel, die im besonders gefallen. Und dann natürlich die Räder. Die Details, die Reflexionen am ganzen Auto. Für Cupra sei es immer noch einfach, neue, überraschende Designs zu entwerfen. Schliesslich hat man nicht die Last der Heritage, die man zu tragen habe. Jorge Diez hat dazu einmal gemeint: «we’re inspired by the future». Marin spricht etwas konkreter über seine Inspiration, wenn auch nicht in die Richtung, in der wir das erwartet hätten, von einem Herrn mit einer Vorliebe für «weird cars, rare liveries and obscure culture of motorsport».
Vom Motorsport kommt die Inspiration nicht. «No, no, no. We know what race cars look like. If you try to design cars looking like cars, you're going to have a problem. It will always be the same. For creating cars, the colors, the materials, the lines, you need to open your mind. You need to go somewhere else and find it.» Vielmehr orientiert sich Alfredo Marin, und Cupra, an Kunst, an Filmen. Versucht, vermischt Elemente, verwirft wieder. Und kommt so auf Concept Cars wie den Dark Rebel.
4.50 Meter lang, 1.30 Meter hoch, natürlich rein elektrisch angetrieben. Mit Flügeltüren, Elementen aus Plexiglas, beleuchteten Logos und Monster-Diffusor. Maximal optische Auffälligkeit eben – um die fehlenden Emotionen des Verbrennungsmotors zu kompensieren. «Look at how to find this new kind of experience», erklärt Alfred Marin den Ansatz. Auch die Bildschirme tragen dazu bei, die Inspirationen aus Videospielen. Es sei die neue Art, Emotionen zu transportieren – den Mensch mit der Technologie zu verbinden.
Übrigens: Wir haben Alfredo Marin dann auch noch gefragt, für das Design welcher Teile er zuständig war am Dark Rebel. Es waren die Rückspiegel und die Räder.
Text: Ramon Egger Bilder: Kim Hüppin
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